Kann ich mit Zerstörungsfreier Prüfung im Bauwesen (ZfPBau) eigentlich Geld verdienen? Findet Industrie 4.0 auch in der zerstörungsfreien Prüfung statt?
Die Antworten auf diese Fragen in der ersten Vortragsfolge der Fachtagung werden zeigen, dass die ZfPBau heute kein Exotendasein mehr führt, sondern in der Baupraxis angekommen ist. Dass die ZfPBau mittlerweile auch nicht mehr nur eine Nische besetzt, wird durch die Bandbreite der vorgestellten Anwendungen in der Vortragsfolge „Schiene, Straße und Verkehrsbauwerke“ unter Beweis gestellt. Während in der Vergangenheit die möglichst detailgetreue bildgebende Darstellung von kleinen Flächen im Vordergrund stand, geht der Fokus aktuell in Richtung großflächige Datenaufnahme verbunden mit der Verarbeitung großer Datenmengen. Der jahrelangen Aufmerksamkeit für Brückenbauwerke folgt nun die Hinwendung zu Straßen und Bahntrassen einerseits sowie zu Parkbauten andererseits.
Ist das Ziel des „gläsernen Bauwerks“ durch den Einsatz der ZfPBau mittlerweile erreicht worden? Die Errungenschaften bei der Darstellung der inneren Konstruktion gehen in die nächste Runde, d.h. es geht um die Frage: Was macht man mit den Ergebnissen? Eine Verwendung von ZfPBau-Ergebnissen in statischen Nachrechnungen liegt nahe. Mit dem LIBS-Verfahren – einer Ergänzung zur klassischen nasschemischen Baustoffanalyse – soll der Weg zur in-situ Materialcharakterisierung und damit zum „gläsernen Baustoff“ eingeschlagen werden. Daher wird dem LIBS-Verfahren ergänzend zu einer eigenen Vortragsfolge am Donnerstagvormittag ein extra Workshop gewidmet (gesonderte Anmeldung erforderlich), was den Umfang der erreichten Ergebnisse der letzten Jahre und deren Bedeutung für das Bauwesen hervorhebt.
Die Fachtagung richtet sich damit an alle, die sich über die zerstörungsfreie Bauwerksdiagnose informieren wollen:
- Anwender und Dienstleister auf dem Gebiet der Bauwerksprüfung,
- Planer und Ingenieure, die Prüfverfahren zur Qualitätssicherung und Zustandsermittlung auswählen müssen,
- Bauherren und Verwaltungen, die den kostensparenden Einsatz und qualitätsverbessernden Nutzen von ZfPBau-Verfahren in Erwägung ziehen,
- Anbieter von ZfP-Leistungen für die Erschließung neuer Geschäftsfelder und den Erfahrungsaustausch,
- Studenten und Ingenieure, die ihre Sachkenntnis in einem zukunftsträchtigen Gebiet des Bauingenieurwesens erweitern möchten,
- Gerätehersteller und -entwickler, die innovative Ideen suchen, um ihre Produktpalette nach den neuesten technischen Möglichkeiten zu erweitern.
Die Fachtagung wird durch eine Geräteausstellung begleitet. Die Posterausstellung sowie die Abendveranstaltung am ersten Veranstaltungstag bieten Gelegenheit zu vertiefenden Diskussionen.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Taffe
Vorsitzender des DGZfP-Fachausschusses Bauwesen
Dr.-Ing. Matthias Purschke
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGZfP